Politik und Eltern fehlen rechtzeitige Informationen
Wieder einmal hat sich die Gemeinde bei der Kinderbetreuung in Mühltal verkalkuliert. Laut ersten Schätzungen fehlten mehr als 70 Kitaplätze im Ü 3 Bereich. Das Unbehagen und die Wut einiger Eltern wächst. Viele betroffene Eltern haben sich in einer WhatsApp Gruppe mit ca. 155 Teilnehmern organisieren, um das weitere Vorgehen zu planen. Am 30.03.21 wurde zur Sondersitzung der GVE mit einer Mahnwache auf das Problem aufmerksam gemacht. „Es ist unbefriedigend, dass die Politik erst wieder durch Protest der Eltern von dem Notstand erfährt. Es muss in Zukunft im eigenen Interesse des amtierenden Bürgermeisters sein, frühzeitig belastbare Zahlen vorzulegen und eine Kommunikation mit den Eltern zu führen“, sagte unser Vorsitzende Niels Starke. Tatsächlich ist das Problem mit der Ermittlung der fehlenden Kitaplätze nicht neu. Mehrere parlamentarische Anfragen bei der Gemeinde, wie viele Kitaplätze fehlen, blieben lange unbeantwortet. Eine Anfrage aus Februar 2019 wurden beispielsweise nun endlich im April 2021 beantwortet.
Auch blieb ein von der CDU initiierter Prüfantrag an die Gemeinde, rechtzeitig nach einem geeigneten Grundstück für einen Kitabau zu suchen, unbeantwortet. Doch wie kommt es zu dem Kitaplatzmangel? Und wie können Problemlösungen der Politik aussehen? Die Gründe sind vielseitig. Wie auch andere Gemeinden leidet Mühltal unter einem Personalmangel. Hinzu kommt, dass beispielsweise die Kita am Dornberg bereits geöffnet sein könnte, wenn nicht eine Bürgerinitiative, welche vor Gericht gegen den Bau des Wohngebietes geklagt hätte, den Bau der Kitaerweiterung verzögert hätte. Die Verwaltung hat es nicht geschafft die Versäumnisse der letzten Male zu nutzen um ein Konzept für eine sichere Kinderbetreuung auszuarbeiten. Auf der GVE am 30.03.2021 wurde von den Fraktionen der CDU, SPD, Die Mühltaler und der Linken ein Dringlichkeitsantrag in die Gemeindevertretung eingebracht und beschlossen. Ziel des Antrages ist es unverzüglich einen runden Tisch mit zwei Vertretern aus der Verwaltung, aus der Elternschaft und jeweils ein Vertreter der im Gemeindeparlament vertretenen Fraktionen einzuberufen. Die Fraktionen erhoffen sich hierdurch die Kommunikation und die Transparenz nachhaltig zu verbessern. Ebenso wurde mit den getroffenen Beschlüssen die Verwaltung befähigt sowohl kurzfristig eine Not-KiTa errichten zu können und es wurden Mittel zum Kauf eines neuen Grundstücks für eine Langfristige Lösung genehmigt. Unsere Kinder sind die Zukunft und sollten daher eine angemessene und ausgewogene Betreuung bekommen.
CDU Mühltal